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Villa Stukenbrok
Die Villa des Versandhausgründers und Herstellers der bekannten "Deutschland Fahrräder", August Stukenbrok, faszinierte mich schon als Kind.
Auf dem Weg ins Einbecker Schwimmbad führte der Weg stets an der Villa vorbei. Immer wieder riskierte ich Blicke durch den wunderschönen Zaun und stellte mir vor, wie die Familie hier wohl einst gelebt hatte.
Die Wartezeit auf den Bus, der uns auswärtige Schüler ins nahegelegene Heimatdorf brachte, war mitunter recht lang. Wir nutzen diese Zeit, indem wir bei schönem Wetter unsere Hausaufgaben im steinernen Pavillon des Stukenbrok-Parks machten. Leider gibt es diesen schönen Pavillon nicht mehr. An seinem einstigen Platz befindet sich heute die Stadtbibliothek.
Viele Jahre später, als Lehrling der bekannten Einbecker Rechtsanwalts- und Notariatskanzlei Dr. Brandt und Steinsiek in der Backofenstraße, bekam ich Gelegenheit, die Villa Stukenbrok näher kennenzulernen.
In dieser Zeit war das Katasteramt dort ansässig. Nötige Wege dorthin waren für mich keine Last, sondern eher reinstes Vergnügen.
Mich faszinierten die Holzvertäfelungen und Verzierungen, die wunderschönen Treppenaufgänge, gekrönt mit dem bunten Oberlicht der vier Jahreszeiten. Von der Galerie des Obergeschosses kann man es immer wieder staunend betrachten.
Mein Interesse an der Villa Stukenbrok erlosch nie. Es fügte sich, dass meine Schwiegermutter Anneliese vom Neuen Markt stammte. Sie hatte die Familie Stukenbrok noch persönlich gekannt. So wurde sie als Nachbarskind bei Stukenbroks Tochter Hertha zu Geburtstagen und auch ab und zu zum Spielen eingeladen.
Hertha hatte damals schon alles, was man sich als Kind nur wünschen konnte. Meine Schwiegermutter erinnerte sich besonders an ein schmuckes Puppenhaus...
Auch hatte Anneliese noch weitere Verbindung zu Stukenbroks. Willi Böhme, der Ehemann ihrer Tante Anna vom Teichenweg war langjähriger Kontorist der Firma gewesen...
Gegenwärtig ist in der Villa die "Mendelssohn-Musikschule" zu Hause.
Villa Stukenbrok
Es liebte der Kommerzienrat
die Villa mitsamt Garten.
Nur hier wollt´ er zu Hause sein,
bei seiner Frau und Töchterlein.
Hier lebten sie jahrein, jahraus,
von ihnen blieb dies schöne Haus.
© Elfie Haupt