Potsdam
Der Bornstedter Friedhof und die Seelen von Sanssouci..
Friedhöfe erzählen uns sehr viel von vergangenen Leben, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen…
Viele Menschen mögen sich nicht mit solchen Gedanken beschäftigen, weil sie Rätsel aufgeben und wir doch alle so sehr an unseren Leben hängen. Der Tod gehört zwar ebenfalls zum Leben, wird aber verdrängt, weil wir uns nicht sicher sein können, was mit unseren Seelen im Jenseits geschehen wird...
Heute möchte ich einen ganz besonderen Friedhof vorstellen, den ich schon oft besucht habe und der mich immer wieder fasziniert.
Die Melancholie dieses Ortes erfasst jeden Besucher auf eigene Weise, was auch kein Wunder ist…
Der Bornstedter Friedhof liegt nicht weit entfernt von Sanssouci, es ist nur einen Sprung weit bis zur Orangerie, von der auch ich mich schon zu Fuß auf den Weg nach Bornstedt machte. Theodor Fontane beschrieb den Bornstedter Friedhof in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" und seine Worte "Wer in Sanssouci stirbt, wird in Bornstedt begraben", sind auf den Grabinschriften deutlich nachvollziehbar. Der große Peter Josef Lenné ruht hier in seinem bescheidenen Grab wie auch die anderen Hofgärtner von Sanssouci. Die Familien Sello, Nietner, Fintelmann und Legeler, einschließlich der Architekten Ludwig und Reinhold Persius, Kabinettrat Emil Illaire und Ferdinand von Arnim.
Die auf gleichem Grund errichtete Bornstedter Kirche liegt direkt an der Ribbeckstraße, gleich gegenüber vom Krongut. Sie trägt unverkennbar die Züge ihrer Baumeister Persius und Stüler.
Ein Grab mit einem wunderschönen betenden Engel berührt den Besucher und lässt innehalten. Er behütet die Stätte der Elsbeth Rosenthal (1870 - 1885), die im zarten Alter von 15 Jahren an Diphtherie verstarb...
© Elfie Haupt